Illustration: Wir bauen gemeinsam

Auf dem Weg!

Auf dem Weg zur gemeinsamen „Kirchengemeinde Am Gesundbrunnen“

Im vergangenen Frühjahr beschlossen unsere drei Gesundbrunner Gemeindekirchenräte aus Versöhnung, Am Humboldthain und an der Panke: Wir wollen uns gemeinsam auf den Weg machen, um zum 1. Januar 2025 die gemeinsame „Kirchengemeinde Am Gesundbrunnen“ zu bilden!

Die „Wegstrecke“ wurde umgehend geplant – und Mitte Juni letzten Jahres konnten unsere Gemeindeglieder im Anschluss an einen gemeinsamen Gottesdienst in der St. Paul-Kirche Chancen, Ideen und konkrete Vorhaben formulieren. Aber auch etwaige Bedenken und Ängste wurden festgehalten.

All das wurde umgehend Teil des Arbeitsprogramms der „Steuerungsgruppe“, die ab Sommer 2023 im Abstand von drei bis vier Wochen zusammentritt, um den Weg zur Vereinigung zu ebnen. In diese Gruppe haben die Gemeindekirchenräte jeweils drei bzw. vier Mitglieder entsandt.

Ab Herbst wurde es dann richtig anstrengend, weil zur Bewältigung der ganzen Aufgaben Untergruppen gebildet wurden, die in zusätzlichen Arbeitstreffen und in „Heimarbeit“ die finanzielle Situation der künftigen Gemeinde, Gebäudefragen, Personalausstattung und Fragen der künftigen gemeindlichen Angebote zu klären haben.

Aktuell befinden wir uns also „mitten im Prozess“. Allerdings lässt dieser bereits jetzt zu den während der Versammlung im vergangenen Juni geäußerten Fragen zumindest „vor- läufige“ Antworten zu – siehe auch die FAQs:

„Wird uns die Stephanus­Kirche ruinieren? Es bräuchte schnelle, klare Entscheidungen zur Stephanus­Kirche“:

Für dieses in der Kirchengemeinde an der Panke seit Jahren bestehende große Problem hat gerade die Zusammenarbeit der letzten Monate mit Blick auf eine gemeinsame Ge- meinde in den letzten Monaten (endlich) zu erheblichen Fortschritten nach vorn geführt:

So scheint es nun realistisch, dass in zwei großen Bauabschnitten die Stephanuskirche saniert werden kann (Dach und Außenhaut; voraussichtlich ab 2025); nach wie vor offen ist die Frage der Innensanierung (Heizung, Elektrik usw.). Dank des Kirchenkreises wird gerade eine temporäre Projektstelle ausgeschrieben, durch die diese Planungen mit Architekten, Fördergebern und möglichen Investoren koordiniert werden und ein Konzept für eine Nutzungsträgerschaft für die Stephanuskirche entwickelt wird.

So soll der bauliche Charakter der Stephanuskirche sowohl außen als auch innen dauerhaft erhalten bleiben; die gemeinsame Kirchengemeinde wird die Stephanuskirche nicht als eigenen Standort betreiben– sehr wohl aber zu speziellen Gelegenheiten dort z. B. Gottesdienste veranstalten.

Werden alle Mitarbeitenden nach ihren besten Kompetenzen und Gaben eingesetzt? Wird es unpersönlicher (z.B. Pfarrerbindung)?:

Die vereinigte Kirchengemeinde wird auf absehbare Zeit solide ausgestattet sein. Wenn auch im Bereich der Pfarrstellen zum Sommer dieses Jahres auf eine halbe Pfarrstelle verzichtet werden muss, bietet die Ausstattung mit insgesamt drei Pfarrstellen (plus ei- ner halben für die Gedenkstättenarbeit „Berliner Mauer“) eine gute Grundlage. Insbesondere bei den beruflich Mitarbeitenden wird sich der Fokus von der „Ortsgebundenheit“ sicherlich stärker zur „Themen-Orientierung“ verschieben – was eher Anreize und Möglichkeiten für bessere Kommunikationsstrukturen bietet.

Was wird aus den Gebäuden / Standorten? Bleibt unser Standort erhalten? Wird es in unserer Kirche weiter Gottesdienste geben? Gibt es dann weniger Gottesdienste? Werden es weniger Besucher?

Die vorhandenen Standorte St.Paul – Himmelfahrt – Versöhnung können dauerhaft er- halten werden (Stephanus siehe oben). Dazu wird es mittelfristig erforderlich sein, die Standorte weiter zu „spezialisieren“. Dabei sollen alle drei ausdrücklich geistliche Standorte bleiben – auch für den Gottesdienst.

Allerdings wird es weder möglich noch sinnvoll sein, an jedem der Standorte 52 Gottes- dienste im Jahr anzubieten. Dies ist im Übrigen schon jetzt nicht der Fall, da wir bewusst punktuell regionale Gottesdienste an einem Standort feiern – und uns zu bestimmten Jahreszeiten auch über einen mehrwöchigen Zeitraum z. B. aus finanziellen Gründen auf einen Standort konzentrieren (wie aktuell mit den regionalen Wintergottesdiensten).

Dafür wird – vermutlich in mehreren Schritten – ein schlüssiges und jeder/jedem nach- vollziehbares Konzept entwickelt werden.


Eine persönliche Bemerkung zum Schluss:

Ich habe in den vergangenen zehn Jahren sehr bedauert, wie sehr unsere ja immerhin
seit 2012 andauernde Kooperation zwischen den drei Gemeinden in der Region eher durch „Bedenken-TrägerInnen“ statt durch „HoffnungsträgerInnen“ bestimmt war – unter anderem, weil über diese Jahre dadurch finanzielle Ressourcen „verbrannt“ wurden, die dem Start einer vereinigten Gemeinde am Gesundbrunnen gut zu Gesicht gestanden hätten.

Aber es ist sicherlich unvermeidlich, dass ein solcher Schritt eine gewisse gemeinsa- me geistliche und geschwisterliche Substanz erfordert, die ohne eine Zeit des Wachsens nicht möglich ist.

Umso mehr freut es mich, dass unsere Gemeinden nun seit April vergangenen Jahres sichtbar, ernsthaft, verbindlich und mit der
Begeisterung vieler auf diesem Weg sind.

Gemeindebriefartikel von Pfarrer Günter Krause

Gemeindebrief Februar/März 2024


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: